Wie wird eine Schluckstörung diagnostiziert?

Häufig erlauben die Symptome und Begleitumstände einer Schluckstörung Rückschlüsse auf die Ursachen.


Wenn Betroffene ein schmerzhaftes Hindernis auf einer Halsseite spüren, kann ein Abszess der Grund für die Beschwerden sein. Oftmals wird ein Abszess auch von Fieber begleitet. Abszesse treten bei Kindern manchmal im Zuge einer Mandelentzündung auf, bei Erwachsenen hin und wieder infolge einer Zahnvereiterung.


Die persönliche Krankengeschichte des Betroffenen hilft dem Arzt häufig, die richtige Diagnose zu stellen. Hatte der Betroffene beispielsweise eine Operation im Halsbereich, kann vernarbtes Gewebe die Ursache der Schluckstörung darstellen.
Auch ein Schlaganfall kann ein deutlicher Hinweis auf eine Schluckstörung sein. Schlaganfälle zählen mit Abstand zu den häufigsten Auslösern von Dysphagie. Ebenso kommen erblich bedingte Muskelkrankheiten als Ursache von Schluckstörungen in Frage.


In der Regel untersucht der Arzt zur Feststellung der körperlichen Ursache einer Schluckstörung die Mundhöhle und den Rachenraum des Betroffenen. Der Arzt überprüft die Beschaffenheit der Schleimhäute und tastet die Schilddrüse sowie die Lymphknoten ab. Darüber hinaus macht sich der Arzt ein Bild der Zungen- und Kaubewegungen des Betroffenen und kontrolliert das Husten und Räuspern des Betroffenen.


Entscheidend für die Diagnose einer Schluckstörung ist auch die genaue Beschreibung der Symptome der Störung, besonders in Bezug auf die Nahrungsaufnahme. Auf dieser Grundlage kann die Ursache bereits oft auf einen bestimmten Bereich eingegrenzt werden.
Vor dem Hintergrund der vielfältigen Ursachen für eine Schluckstörung können unterschiedliche Fachärzte für die Diagnose erforderlich sein. Wenn die Ursache im Hals-Rachen-Raum lokalisiert wird, ist der Facharzt für Phoniatrie oder HNO-Arzt der zuständige Ansprechpartner. Mit Hilfe eines Endoskops kann sich der Phoniater/HNO-Arzt ein Bild von Rachen und Hals des Betroffenen machen.
Wenn ein Verdacht auf ein Hindernis in der Speiseröhre besteht, ist eine Endoskopie der Speiseröhre und ihres Übergangs zum Magen sinnvoll. Sofern die erwähnten Untersuchungen nicht die Ursache der Schluckstörung lokalisieren können, werden gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen wie eine Computertomografie, eine Magnetresonanztomografie oder eine Endosonografie erforderlich. Wird eine Nerven- oder Muskelerkrankung als Ursache einer Dysphagie ausgemacht, ist der Neurologe der zuständige Facharzt. Bei neurologisch bedingten Schluckstörungen unterstützen fallweise auch Logopäden (Schluck- und Stimmtherapeuten) sowie Psychologen die Arbeit des Neurologen.


Sofern Zahn- oder Kiefererkrankungen den Auslöser darstellen, muss ein Zahnarzt oder Facharzt für Kieferchirurgie konsultiert werden.


Gibt es hingegen Anhaltspunkte, dass die Speiseröhre ursächlich für die Schluckstörung ist, ist der Gastroenterologe der richtige Ansprechpartner.



Bei möglichen Ursachen im Brustraum muss gegebenenfalls auch ein Radiologe, Kardiologe (Herzspezialist) oder Pneumologe (Lungenfacharzt) zu Rate gezogen werden.